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Röntgen versus MRT zur Diagnostizierung von Rückenschmerzen

Rückenuntersuchung MRT

Untersuchung mittels MRT und Röntgen: Diagnostische Partner in der umfassenden Abklärung von Kreuzschmerz, Rückenschmerzen und Nackenschmerzen

Bei der Diagnostik von Rückenschmerz sind Röntgenaufnahmen als auch Magnetresonanztomographie (MRT) häufig verwendete bildgebende Untersuchungsverfahren. Jedes dieser Bildgebung hat spezifische Stärken und Schwächen, und die Wahl des geeigneten Verfahrens hängt von der klinischen Fragestellung und den vermuteten zugrundeliegenden Ursachen der Rückenschmerzen, abgeleitet aus den Ergebnissen der körperlichen Untersuchung ab.

Dabei müssen nicht alle Rückenschmerzen sofort mittels bildgebender Untersuchung untersucht werden, Beschwerden, die aber länger als sechs Wochen bestehen, sollten aber spätestens dann zum Ausschluss schwerwiegender Ursachen und ernsthafterer Erkrankungen durchgeführt werden. So sehen es auch die aktuellen fachlichen Leitlinien vor.

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Beim Thema Leitlinien (oder auch „Leidlinie“) muss aber die Deutsche Leitlinie für unspezifischen Rückenschmerz (auch „Nationale Versorgungsleitlinie“) kritisch hinterfragt werden, da hier in überwiegender Anzahl Nicht-Orthopäden Verfasser waren und sehr wahrscheinlich eher Kostenaspekte als primäre Medizinkriterien eine vordringliche Rolle spielten. Aus orthopädischer Sicht gibt es nämlich keine „unspezifischen Rückenschmerzen“, „nicht-spezifische“ Rückenschmerzen oder „nicht-spezifischer Kreuzschmerz“. Vielmehr verbirgt sich hinter den Beschwerden immer eine spezifische Ursache, ob eben muskulär, degenerativ oder auch nur psychosomatisch. Meist bessern sich nach einigen Wochen diese Beschwerden zu 85 Prozent nach entsprechenden Muskeltraining, Physiotherapie und Gabe von Schmerzmittel deutlich. In 15 Prozent der Fälle verbergen sich jedoch Verschleißerscheinungen oder ernste Erkrankungen des Rückens, deren konkrete Ursache die Aufnahmen per MRT oder Röntgen rechtfertigen und z.B. als gefährliche Ursache von Kreuzschmerzen behandelt werden müssen.

Röntgen zur Untersuchung von Rückenschmerzen, Kreuzschmerzen und Nackenschmerzen

Vorteile:

  • Schnell durchführbar und weit verbreitet: Röntgenaufnahmen sind in den meisten medizinischen Einrichtungen schnell verfügbar und durchführbar.
  • Kostengünstig: Im Vergleich sind Röntgenaufnahmen in der Regel günstiger. Bei den desolaten aktuellen Tarifen der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) erhalten Patienten z.B. eine Röntgenuntersuchung der LWS bereits für 47,80 €.
  • Gut für Knochenstrukturen: Röntgenbilder sind besonders gut geeignet, um knöcherne Strukturen wie Wirbelkörper und Gelenke sowie pathologische Veränderungen wie Frakturen, Luxationen, tumoröse Veränderungen und degenerative Veränderungen wie z.B. Arthrose darzustellen.

Nachteile:

  • Begrenzte Weichteildarstellung: Röntgenbilder bieten keine detaillierten Informationen über Weichteile wie Muskeln, Bänder, Bandscheiben oder Nerven. Rückenschmerzen von der Muskulatur herkommend können nicht erfasst werden.
  • Strahlenbelastung: Obwohl die Strahlenbelastung bei modernen Röntgengeräten gering ist, besteht dennoch eine gewisse Strahlenexposition. Deshalb ist eine strenge Indikation zur Untersuchung zu beachten, um keine unnötige Strahlenbelastung zu erzeugen.

Magnetresonanztomographie (MRT) bei Rückenschmerzen, Kreuzschmerzen und Nackenschmerzen

Vorteile:

  • Detaillierte Weichteildarstellung: Die Kernspinuntersuchung bietet hervorragende Bilder von Weichteilen, einschließlich Bandscheiben, Muskeln, Bändern und Nerven. Dies macht es besonders nützlich bei der Diagnose von Bandscheibenvorfall, Stenosen oder Tumoren.
  • Keine Strahlenbelastung: Da die MRT Magnetfelder und Radiowellen verwendet, gibt es im Gegensatz zum CT und zum Röntgen keine Strahlenbelastung für den Patienten.

Nachteile:

  • Kosten und Verfügbarkeit: MRT-Bilder sind teurer (aber mittlerweile schon wieder mit einem Durchschnittspreis gem. Uralt-GOÄ von 594,20 € durchaus erschwinglich) und möglicherweise strukturell nicht so leicht zugänglich wie Röntgenaufnahmen, insbesondere in ländlichen oder unterversorgten Gebieten.
  • Längere Untersuchungsdauer: Eine MRT-Untersuchung kann länger dauern als eine Röntgenaufnahme, was für einige Patienten unangenehm sein kann.
  • Kontraindikationen: Patienten mit bestimmten Implantaten, wie Herzschrittmachern oder bestimmten Metallimplantaten, können nicht oder nicht sicher in einem MRT untersucht werden.

Wann nutzt man Röntgen, wann MRT?

Röntgen wird oft verwendet bei:

  • Verdacht auf Frakturen nach einem Trauma
  • Degenerative Knochenerkrankungen (z.B. Arthrose)
  • Fehlstellungen der Wirbelsäule (z.B. Skoliose)
  • Nachweis von Wirbelsäuleninstabilitäten (Wirbelkörpergleiten) in dynamischen Untersuchungen

MRT wird oft verwendet bei:

  • Verdacht auf Bandscheibenvorfälle oder -protrusionen
  • Rückenschmerzen mit neurologischen Symptomen wie Taubheit oder Schwäche
  • Entzündliche oder infektiöse Prozesse in der Wirbelsäule
  • Untersuchung von Weichteiltumoren
  • Tumoröse Veränderungen im Bereich des Achsenorgans
  • Abklärung von Spinalkanalstenosen

Aus diesem Spektrum heraus ergibt sich, dass in der Unfallchirurgie (mehr Unfälle, mit häufigem Frakturverdacht) primär mehr die Röntgendiagnostik benötigt, während in der Orthopädie (z.B. häufiger Verdacht auf Bandscheibenvorfälle und Spinalkanalstenosen) häufiger das MRT als primäre Diagnostik benötigt wird.

Kombinationsuntersuchung MRT und Röntgen bei der Untersuchung von Kreuzschmerz, Rückenschmerz und Nackenschmerz

Durch die Kombination beider Methoden kann ein vollständigeres Bild der Pathologie erstellt werden und damit im Endeffekt helfen, eine exakte Diagnose zu stellen:

Erstdiagnostik mittels MRT zur röntgenstrahlungsfreien Ausschluss/Bestätigung von strukturellen Begründungen für Rückenschmerzen. Damit können bereits eine Vielzahl von orthopädischen Krankheitsbildern ohne Röntgenstrahlung diagnostiziert werden. Im Gegenzug sind dann mit Sicherheit schwerwiegende Erkrankungen auszuschließen.

Bei fortgeschrittenen degenerativen Veränderungen (z.B. Facettengelenkarthrosen), bei Tumorverdacht oder bei Instabilitäten muss eine Röntgendiagnostik zusätzlich erfolgen.

Während bei bestimmten fortgeschrittenen Veränderungen die Aussage der MRT-Diagnostik durch die degenerativen Veränderungen unpräziser wird und durch die Erkenntnisse des Röntgens kombiniert eine deutliche Aussagepräzisierung erfährt, kann häufig die Instabilität technikbedingt nur durch die dynamische Röntgendiagnostik abgeklärt werden, da eine MRT-Diagnostik in Bewegung von Ausnahmen abgesehen nicht möglich ist. Da viele Tumor-Klassifikationen immer noch röntgenbasiert sind, wird das Röntgen bei Tumorabklärung zur Bestimmung des Tumorstadiums und zur Planung der Therapie zwingend benötigt.

In einigen Fällen wird die Kombination von Röntgen und MRT verwendet, um den Verlauf einer Behandlung zu überwachen, insbesondere wenn eine anfängliche Röntgenaufnahme eine Veränderung zeigt, die weiterverfolgt werden muss.

Fazit Röntgen und MRT bei der Diagnostik von Rückenschmerzen, Kreuzschmerz und Nackenschmerzen.

Die Kombination von Röntgen und MRT bietet eine umfassende Beurteilung der Wirbelsäule, indem sie sowohl knöcherne als auch weichteilige Strukturen abdeckt. Diese komplementären Informationen sind entscheidend für eine genaue Diagnose, eine effektive Therapieplanung (z.B. Einleitung einer Schmerztherapie) und die Überwachung des Behandlungsverlaufs bei Patienten mit Rückenschmerzen. Weiterhin helfen Sie, unnötige Behandlungen zu vermeiden.

Als Spezialist für MRT-Diagnostik und Röntgendiagnostik des orthopädisch-unfallchirurgischen Fachgebietes stehen wir Ihnen gerne für eine umfassende 1A-Diagnostik an einem Termin zur Verfügung und bieten Ihnen gerne einen Untersuchungstermin an.

Unsere Praxis bietet einen modernen offenen MRT, für Ihr Wohlbefinden.

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